Artikel Gemeindezeitung vom Fachtag 2023

Heider, Gruber-Knotz, Huber-Rass

Am Freitag, dem 21.4.2023 wurde im Novum in Kufstein das "Qualitäts- und Nachsorgeprojekt BKH Kufstein – Frühe Hilfen für Eltern und Kind" präsentiert. Dieses Projekt gibt seit 2017, zunächst allein von der Stadt Kufstein finanziert und seit 2022 von allen 30 Gemeinden des Krankenhausverbands. 

Foto (ZOI-Tirol): Rainer Heider, Claudia Gruber-Knotz, Andrea Huber-Rass


Vor Bürgermeistern, darunter auch Vizebürgermeisterin Brigitta Klein, wurden von Primar Rainer Heider, Andrea Huber-Rass und Claudia Gruber-Knotz wichtige Zahlen und Fakten vorgestellt:

6 Jahren, vom 1.4.2017 bis zum 31.3.2023, wurden insgesamt 1492 Frauen ein paar Wochen nach der Geburt von der EEH-Fachberaterin Claudia angerufen. Die Mutter konnte erzählen, wie es ihnen während des Aufenthalts im BKH gegangen ist. Danach bekamen sie von Claudia eine kurze Nachricht mit einigen hilfreichen Kontakt-Adressen, wenn sie das wollten. 

Nach weiteren Wochen wurden sie vom BKH angeschrieben mit der Bitte, einen kurzen Rückmeldebogen auszufüllen. Dieser wurde dann anonym von Andrea Huber-Rass mit allen anderen ausgewertet. Das Ergebnis: 96,4% der Frauen fanden das Telefonat mit Claudia hilfreich!

"Ich werde gehört" ist laut Prim. Heider die wichtige Botschaft, die von den Frauen rückgemeldet wird. 

Foto (ZOI-Tirol): Rainer Heider, Claudia Gruber-Knotz, Andrea Huber-Rass, Corina Schmid, Silke Derwanz, Mathias Ströhle, Friederike Leitner-Wagger, Melanie Goller


Foto (ZOI-Tirol): Mathias Ströhle, links: Silke Derwanz, rechts: Friederike Leitner-Wagger

Nach der Präsentation kamen wichtige Mitarbeiter*innen des BKH auf die Bühne und wurden von der Obfrau des Vereins ZOI Ursula Henzinger interviewt. Das sind die wichtigsten Erkenntnisse, die folgendermaßen formuliert wurden:

"Es braucht ein Netz, in das sich Eltern fallen lassen können! Je dichter es gewoben ist, desto besser wird es halten."

Corina Schmid hat am BKH die Stillambulanz gegründet, auf der sie immer noch tätig ist. Als EEH-Beraterin ist sie der Dreh- und Angelpunkt des Projekts, da sie immer wieder Kontakt mit den Müttern hat, auch dann, wenn sie nach der Entlassung wieder in die Stillambulanz kommen, weil etwas nicht ganz rund läuft. Sie liest manchmal auch zwischen den Zeilen, damit sich Mütter noch nachträglich dafür eintragen können. Denn das Telefonat gibt es nicht ohne Unterschrift!

"Die Rückmeldungen der Frauen sind uns wichtig, damit wir besser werden können."

Silke Derwanz MsC, der Leiterin des Kreißsaals und der Geburtshilfestation, ist es wichtig, dass es Frauen leicht gemacht wird, das Angebot anzunehmen. Sie hat als Leiterin auch die Aufgabe, positive und negative Rückmeldungen an ihre Kolleginnen weiterzugeben. Über die positiven freuen sie sich, dank der negativen kann man auf manche Bereiche näher hinschauen. Wirkt eine nicht gut gelaufene Geburt bei Mutter oder Vater noch nach, sind sie und Primar Heider bereit für ein Nachbesprechung (bisher ca. 4-5x/Jahr). 

"Viel, was unterschwellig da war und nicht gestimmt hat, ist durch das Projekt sichtbar geworden"

Friederike Leitner-Wagger hat als Osteopathin im BKH seit 2009 fast jedes Neugeborene nach einer belastenden Geburt behandelt, merkt immer wieder, dass auch die Mutter noch etwas braucht. Spannungen zu lösen, die sich beim Baby auf Gewebsniveau zeigen, macht nur Sinn, wenn auch die Eltern mit Boot sind. Sie macht ihre Arbeit mit großer Freude

"Auch Mütter von Frühgeborenen, die nach der Entlassung von der Klinik bei ihrem Baby auf der Kinderstation in Kufstein bleiben wollen, brauchen noch Fürsorge wie jede andere Wöchnerin."

Für die Leiterin der Kinderstation Erna Suchan, die leider nicht am Fachtag teilnehmen konnte, hat Claudia Gruber-Knotz geantwortet. Durch das Engagement von Erna konnte durch die Rückmeldungen von betroffenen Müttern ein schwieriges organisatorisches Problem gelöst werden. Mütter von Frühgeborenen, die früher getrennt (wieder)aufgenommen wurden – das Baby auf der Kinderstation und die Mutter auf der Geburtshilfestation – können nun zusammen bleiben und die Mutter muss auf keine Zuwendungen, die ihr wie jeder Wöchnerin zustehen, verzichten!

"Wir haben zunächst nicht gesehen, dass es für die meisten Mütter nach einem Kaiserschnitt ein Problem ist, wenn es keine Möglichkeit zum Bonding gibt. Das war uns nicht bewusst!"

Prim. Mathias Ströhle berichtete von den kreativen Lösungen im BKH Kufstein für die Mütter und Väter, die nach einem Kaiserschnitt die Zeit mit ihrem Baby ungestört im Körperkontakt genießen möchten. Es geht in einem ersten Schritt einfach nur darum, Ruhe reinzubringen, ob das schon im Kreißsaal ist oder noch in einem freien Raum auf der Intensivstation, ist dabei nicht vorrangig.


 

 

"Wir haben zunächst nicht gesehen, dass es für die meisten Mütter nach einem Kaiserschnitt ein Problem ist, wenn es keine Möglichkeit zum Bonding gibt. Das war uns nicht bewusst!"

Prim. Mathias Ströhle berichtete von den kreativen Lösungen im BKH Kufstein für die Mütter und Väter, die nach einem Kaiserschnitt die Zeit mit ihrem Baby ungestört im Körperkontakt genießen möchten. Es geht in einem ersten Schritt einfach nur darum, Ruhe reinzubringen, ob das schon im Kreißsaal ist oder noch in einem freien Raum auf der Intensivstation, ist dabei nicht vorrangig.

 Foto (ZOI-Tirol): Mathias Ströhle, links: Silke Derwanz, rechts: Friederike Leitner-Wagger

"Das Krankenhaus-Projekt trägt viel zum Schutz des Kindes bei, denn es kann viel präventiv abgefangen werden."

Melanie Goller, Leiterin der Kinder- und Jugendhilfe in Kufstein, weist auf die gute Zusammenarbeit mit ZOI und dem BKH hin. Es braucht in manchen Fällen auch gute Vernetzungsarbeit und professionelles Fingerspitzengefühl und das gegenseitige Verständnis trägt viel dazu bei. 

In der Diskussion ist auch nach einer Wortmeldung von einer Mitarbeiterin des EKiZ (Eltern-Kind-Zentrum) in Schwaz die wichtige Frage aufgetaucht, was man tun kann, wenn es einer Mutter nicht möglich war, im BKH noch das Einverständnis für das Telefonat zu geben. Es ist relativ häufig, dass kurz nach der Geburt noch so viel Neues da ist, dass solche Angebote nicht recht wahrgenommen werden. Die gute Nachricht: Das ist auch nach einem halben Jahr noch möglich – einfach Kontakt aufnehmen mit einer Mitarbeiterin des BKH oder ZOI.

Es wird außerdem ab jetzt auch für Väter möglich sein, in einem Gespräch mit Mag. Christoph Huber ihre Erfahrungen während eines Telefonats mitteilen zu können. 

Auch die Bedeutung von Eltern-Kind-Gruppen wurde von Teilnehmerinnen als großer Segen gesehen und die Zusammenarbeit mit den Eltern-Kind-Zentren Tirols erwähnt: in vielen EKiZ werden Modelle für Gruppen und Vorträge, die im ZOI an Fachleute vermittelt werden, weitergegeben. Unterstützt wird diese Kooperation von Barbara Lechner, der Präsidentin des Dachverbands Tiroler EKiZ, die auch anwesend war. Sie dankte ZOI für die Weiterbildungsmöglichkeiten und die Angebote für Eltern. Ihr geht es vor allem um die Präventionsarbeit ab der Schwangerschaft und einen guten Dialog von Beginn an. 

Und wenn sich ein ganz trauriges Ereignis ereignet: Hier kann Monika Osl kontaktiert werden, für ein Gespräch oder auch einen Platz in ihrer Gruppe "Verwaiste Eltern"

Foto (ZOI-Tirol): Monika Osl

Foto (ZOI-Tirol): Elisabeth Werlberger und Kaya Kayahan (Wörgl), Brigitta Klein (Kufstein), Josef Ritzer (Ebbs), Walter Osl (Angerberg) und Rudi Puecher (Brixlegg)

 

 

 

 

 

 

Nach der Präsentation kamen wichtige Mitarbeiter*innen des BKH auf die Bühne und wurden von der Obfrau des Vereins ZOI Ursula Henzinger interviewt. Das sind die wichtigsten Erkenntnisse, die folgendermaßen formuliert wurden:

"Auch Mütter von Frühgeborenen, die nach der Entlassung von der Klinik bei ihrem Baby auf der Kinderstation in Kufstein bleiben wollen, brauchen noch Fürsorge wie jede andere Wöchnerin."

Für die Leiterin der Kinderstation Erna Suchan, die leider nicht am Fachtag teilnehmen konnte, hat Claudia Gruber-Knotz geantwortet. Durch das Engagement von Erna konnte durch die Rückmeldungen von betroffenen Müttern ein schwieriges organisatorisches Problem gelöst werden. Mütter von Frühgeborenen, die früher getrennt (wieder)aufgenommen wurden – das Baby auf der Kinderstation und die Mutter auf der Geburtshilfestation – können nun zusammen bleiben und die Mutter muss auf keine Zuwendungen, die ihr wie jeder Wöchnerin zustehen, verzichten!

"Wir haben zunächst nicht gesehen, dass es für die meisten Mütter nach einem Kaiserschnitt ein Problem ist, wenn es keine Möglichkeit zum Bonding gibt. Das war uns nicht bewusst!"

Prim. Mathias Ströhle berichtete von den kreativen Lösungen im BKH Kufstein für die Mütter und Väter, die nach einem Kaiserschnitt die Zeit mit ihrem Baby ungestört im Körperkontakt genießen möchten. Es geht in einem ersten Schritt einfach nur darum, Ruhe reinzubringen, ob das schon im Kreißsaal ist oder noch in einem freien Raum auf der Intensivstation, ist dabei nicht vorrangig.

 Foto (ZOI-Tirol): Mathias Ströhle, links: Silke Derwanz, rechts: Friederike Leitner-Wagger

"Das Krankenhaus-Projekt trägt viel zum Schutz des Kindes bei, denn es kann viel präventiv abgefangen werden."

Melanie Goller, Leiterin der Kinder- und Jugendhilfe in Kufstein, weist auf die gute Zusammenarbeit mit ZOI und dem BKH hin. Es braucht in manchen Fällen auch gute Vernetzungsarbeit und professionelles Fingerspitzengefühl und das gegenseitige Verständnis trägt viel dazu bei. 

In der Diskussion ist auch nach einer Wortmeldung von einer Mitarbeiterin des EKiZ (Eltern-Kind-Zentrum) in Schwaz die wichtige Frage aufgetaucht, was man tun kann, wenn es einer Mutter nicht möglich war, im BKH noch das Einverständnis für das Telefonat zu geben. Es ist relativ häufig, dass kurz nach der Geburt noch so viel Neues da ist, dass solche Angebote nicht recht wahrgenommen werden. Die gute Nachricht: Das ist auch nach einem halben Jahr noch möglich – einfach Kontakt aufnehmen mit einer Mitarbeiterin des BKH oder ZOI.

Es wird außerdem ab jetzt auch für Väter möglich sein, in einem Gespräch mit Mag. Christoph Huber ihre Erfahrungen während eines Telefonats mitteilen zu können. 

Auch die Bedeutung von Eltern-Kind-Gruppen wurde von Teilnehmerinnen als großer Segen gesehen und die Zusammenarbeit mit den Eltern-Kind-Zentren Tirols erwähnt: in vielen EKiZ werden Modelle für Gruppen und Vorträge, die im ZOI an Fachleute vermittelt werden, weitergegeben. Unterstützt wird diese Kooperation von Barbara Lechner, der Präsidentin des Dachverbands Tiroler EKiZ, die auch anwesend war. Sie dankte ZOI für die Weiterbildungsmöglichkeiten und die Angebote für Eltern. Ihr geht es vor allem um die Präventionsarbeit ab der Schwangerschaft und einen guten Dialog von Beginn an. 

Und wenn sich ein ganz trauriges Ereignis ereignet: Hier kann Monika Osl kontaktiert werden, für ein Gespräch oder auch einen Platz in ihrer Gruppe "Verwaiste Eltern"

Foto (ZOI-Tirol): Monika Osl

Foto (ZOI-Tirol): Elisabeth Werlberger und Kaya Kayahan (Wörgl), Brigitta Klein (Kufstein), Josef Ritzer (Ebbs), Walter Osl (Angerberg) und Rudi Puecher (Brixlegg)

 

Ursula Henzinger, Obfrau von ZOI, https://zoi-tirol.at