Frühe Hilfen sind in der Kinder- und Jugendgesundheitsstrategie des BM für Gesundheit verankert. Es geht dabei um einen präventiven Ansatz, der ein gesundes und gewaltfreies Aufwachsen für jedes Kind gewährleisten soll.

Frühe Hilfen sind in der Kinder- und Jugendgesundheitsstrategie des BM für Gesundheit verankert. Es geht dabei um einen präventiven Ansatz, der ein gesundes und gewaltfreies Aufwachsen für jedes Kind gewährleisten soll.
Eltern, deren Lebensbedingungen belastet sind, tun sich damit oft viel schwerer, weil unter Stress und Überforderung komplexe soziale Fähigkeiten schwerer abrufbar sind. Darunter leidet der Kontakt zu sich selbst, wie auch die Wahrnehmung der Bedürfnisse des Kindes nach einer verlässlichen und stabilen Bindung.
Körperliche, emotionale, soziale und intellektuelle Fähigkeiten entwickeln sich gemeinsam im alltäglichen Miteinander des Kindes mit seinen Bezugspersonen. Fundament einer gesunden Entwicklung sind Bindungs-Erfahrungen, in denen der Säugling erlebt, dass die Bezugsperson feinfühlig auf seine körperlichen und emotionalen Signale reagiert, sie versteht, richtig interpretiert und prompt und angemessen darauf antwortet (AINSWORTH 1969).
bindungsorientierte Begleitung bedeutet:
persönliche Begleitung und emotionale Unterstützung der Familie durch Hausbesuche in der sensiblen Phase des Bindungsaufbaus nach dem Prinzip: so wenig wie möglich, so viel wie notwendig Hilfe zur Selbsthilfe
Förderung kleiner Entwicklungsschritte auf dem Hintergrund einer Mehrgenerationenperspektve
Hilfe bei der Bewältigung von Krisen als Chance für die Bindungsentwicklung und als Ressource für künftige Herausforderungen
In diesem ersten Konzept geht es um einen bindungsorientierten Zugang für den Bereich Frühe Hilfen, speziell jenen Bereich, in dem es um frühe Bindungsförderung geht. Dieser Ansatz ist aus der Bindungsarbeit der Emotionellen Ersten Hilfe (EEH) hervorgegangen und soll Eltern unterstützen, die um Unterstützung ersuchen.
Der menschliche Säugling ist als physiologische Frühgeburt besonders angewiesen auf Schutz und Sicherheit. Im Lauf der Evolution ist er deshalb zum Experten für den Bindungsaufbau geworden. Nur jene Säuglinge konnten überleben, die sich die Zuwendung von ihrer Mutter (oder ggf. einer Ersatzbezugsperson) sichern konnten.