Basis Emotionelle Erste Hilfe (EEH)
In diesem ersten Konzept geht es um einen bindungsorientierten Zugang für den Bereich Frühe Hilfen, speziell jenen Bereich, in dem es um frühe Bindungsförderung geht. Dieser Ansatz ist aus der Bindungsarbeit der Emotionellen Ersten Hilfe (EEH) hervorgegangen und soll Eltern unterstützen, die um Unterstützung ersuchen. Gemeinsam mit der Kinder- und Jugendhilfe soll es gelingen, Eltern in der Bindungsentwicklung Ihres Kinder in der Schwangerschaft und frühen Kindheit zu unterstützen, vor allem in Krisensituationen.
Die Emotionelle Erste Hilfe ist ein hilfreiches Modell, das das Streben nach emotionaler Sicherheit unterstützt, die Lernfähigkeit des Menschen nutzt und dadurch sowohl die Autonomie als auch die soziale Kompetenz von Mutter/Eltern und Kind fördert. Der zentrale Bezugspunkt der EEH ist der Körper und seine Funktionen im Dienste der Bindung einerseits und andererseits die Information, die daraus gewonnen werden kann (Harms 2008). Bindung vermittelt emotionale Sicherheit und ist mit bestimmten Zuständen des autonomen Nervensystems verbunden (Porges 2011).
Es bedarf einer entsprechenden Ausbildung und Kenntnis bezüglich der physiologischen Verfassung des Körpers, das Erkennen des darauf basierenden Niveaus der Bindungsbereitschaft und das Verständnis für nonverbale Signale auch in systemisch anspruchsvollen Konstellationen. Damit verfügen Helfer über ein Frühwarnsystem für die Schwächung der Bindungsbereitschaft und die Möglichkeit, gezielt auf das Bindungsgeschehen einzuwirken.
Besonders in Krisen und deren Bewältigung spielt dieses Wissen eine große Rolle und ist nicht nur für das Verstehen des Kindes, sondern auch der Eltern und der inneren Verfassung der Helfer selbst von Bedeutung.